Seit 2007 wird der "Mainzer Journalistenpreis" durch die Stiftung Presseclub Mainz ausgeschrieben. Was bislang an Texten sowie Audio- und Filmbeiträgen eingereicht wurde, belegt – in dem einen
Fall mehr, in dem anderen Fall weniger – das handwerkliche Können. Damit nicht genug: Insbesondere die Preisträger haben mit ihren Arbeiten auch eine nachhaltige öffentliche Wirkung
erzielt.
- 2007 schaffte es ZDF-Redakteurin Ulrike Eichin sogar, mit ihrem Film "Der Doppelmord von Flonheim" zur Aufklärung dieses spekatulären Kriminalfalles beizutragen – nicht zuletzt durch
eine Vor-Ort-Recherche nach dem in der Türkei untergetauchten Mordverdächtigen.
- 2008 war es SWR-Redakteur Thomas Reuter, der mit seinem Film "Mörderische Subventionen" verdeutlichte, wie die EU-Beihilfen für den Export von Schweinefleisch beispielsweise in
afrikanischen Ländern den Hunger eher verschärfen.
- Die Stadtredaktion der Mainzer Rhein-Zeitung erhielt den Journalistenpreis 2009. Gewürdigt wurde damit eine Artikelserie, die sich mit Zuwanderern in unterschiedlichen Lebensphasen
beschäftigt.Die Beiträge unter der Serienüberschrift “Hosgeldiniz?” (auf Deutsch: Herzlich willkommen) dokumentieren die vielfältigen Herausforderungen, aber auch Erfolge türkischer Migranten bei
ihren Integrationsbemühungen in Mainz.
-
Gülseren Sengezer ist die Gewinnerin des Mainzer Journalistenpreises 2010. "Die Brandkatastrophe von Ludwigshafen: Das Leben danach" – so lautet der Titel ihres 30-minütigen Filmes,
der im Auftrag von ZDFneo entstand. Er schildert die Ereignisse am 3. Februar 2008, als neun Menschen ums Leben kamen. Der Film beleuchtet nicht nur die gesellschaftlichen Aspekte dieses
Dramas, sondern zeigt auch eindringlich, was ein solcher Schicksalsschlag für die Betroffenen bedeutet.
- 2011 ging der Sechste Mainzer Journalistenpreis an Dietmar Telser, Redakteur der Rhein-Zeitung. Seine Reportage mit dem Titel "Wann ist ein Mann ein Mann" greift das Thema
Transsexualität auf. Telser berichtet über eine Geschlechtsumwandlung an einem ungewöhnlichen Beispiel. Fast ein Jahr hat er den im Körper einer Frau geborenen Mann begleitet. In seinen den Leser
fesselnden Zeilen zeigt Dietmar Telser – in einer klaren und gleichzeitig sensiblen Sprache – Lücken in mediznischen Begutachtungsanleitungen, das Leid Betroffener und den Zwiespalt von
Mitarbeitern der Krankenkasse auf.
-
Thomas Haag (Allgemeine Zeitung Mainz) und Christian Struck (Wiesbadener Kurier) teilen sich den Sechsten Mainzer Journalistenpreis, der im Mai 2014 vergeben wurde. Beide
Beiträge sind nach Jury-Ansicht "absolut herausragend in Recherche, Stil, Wirkung und Nachhaltigkeit". Sie befassen sich mit völlig unterschiedlichen Themen.
Thomas Haag berichtet über die Verpflechtung (Verfilzung) von auftragsgebenden Organisatoren mit ausführenden Firmen des Garten-und Landschaftsbaus im Rahmen der rheinland-pfälzischen
Landesgartenschauen, dargestellt an dem Ereignis in Bingen. Dabei wurden sich zweistellige Millionenbeträge aus Steuermitteln zugeschoben.
Christian Struck nahm eine Polizeimeldung über den Tod eines Obdachlosen, der in Wiesbaden in einer großen Mülltonne gefunden wurde, zum Anlass für seine preisgekrönte Reportage. Urteil der
Jury: Er gab damit dem Polen Gregor B. trotz des würdelosen Todes ein Stück seiner Würde zurück.
Weitere Informationen: www.stiftung-presseclub-mainz.de